31. Oktober 2020 – 31. Oktober 2021
Himmel und Erde - 300 Jahre Appenzeller Kalender
Im Sommer 2020 ist die 300. Ausgabe des Appenzeller Kalenders erschienen. Zu diesem Anlass präsentiert das Appenzeller Volkskunde-Museum eine Sonderausstellung, die vor allem die Frühzeit dieses ältesten Appenzeller Periodikums und schweizweit auflagenstärksten Kalenders aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet.
In den 1720er-Jahren wollte der Rehetobler Johannes Tobler (1696–1765) hoch hinaus. Er wollte Anerkennung, ein grosser Gelehrter sein. Ein «Mathematicus», der mitreden konnte im Kreis europäischer Astronomen und Mathematiker, die um die genaueste Vorhersage künftiger Himmelserscheinungen und Planetenbewegungen wetteiferten. Dieser Wettstreit wurde vor allem in Kalendern ausgetragen. 1721 hatte es Tobler geschafft: Sein «Schreib-Calender» für das Jahr 1722 erschien, woraus der spätere Appenzeller Kalender hervorgehen sollte. Kalender waren im 18. Jahrhundert Massenmedien. In hohen Auflagen preisgünstig produziert und von Hausiererinnen und Hausierern vertrieben, gelangten diese Hefte in die Häuser aller sozialen Schichten und dienten auch als Schulbuch. Die Ausstellung zeigt die vielfältigen Funktionen des Kalenders. Die «Brattig» – so nannte man den Kalender im Dialekt – verband Himmel und Erde.
Die Zeitrechnungen mit den Festtagen, Wetterprognosen, astrologischen Empfehlungen und Prophezeiungen sowie Angaben zu Planetenpositionen und zum Mondlauf boten den Menschen Orientierung im Alltag und erleichterten die Arbeitsplanung. Kalender waren zudem Nachschlagewerke und Ratgeber für die Gesundheitsfürsorge, Haus- und Landwirtschaft. Eine Besonderheit des Appenzeller Kalenders sind die faszinierenden Bilder im Unterhaltungsteil. Sie veranschaulichen die Berichte über spektakuläre Katastrophen, Kuriositäten, Verbrechen, fremde Völker und exotische Tiere aus aller Welt. Bis heute wird der Kalender zudem als Schreibfläche für Tagebucheinträge, Wetterbeobachtungen und Geschäftsnotizen oder zum Kritzeln und Ausmalen genutzt.
Vernissage:
Samstag 1. Dezember 2018 um 17.00 Uhr
Finissage:
Sonntag, 05. Mai 2019
Finanzielle Unterstützung
● Amt für Kultur Kanton Appenzell Ausserrhoden
● Dr. Fred Styger Stiftung
● HUBER+SUHNER Stiftung
● Bertold-Suhner-Stiftung
● Metrohm-Stiftung
● Johannes Waldburger-Stiftung
● Friedrich und Anita Frey-Bücheler-Stiftung
● Johannes und Hanna Baumann Stiftung
● TISCA Tischhauser AG
● Allen Mitwirkenden für ihre Begeisterung und ihr Engagement
Flyer zur Ausstellung
Begleitveranstaltungen
Vernissage, Samstag, 1. Dezember 2018, 17.00 Uhr
Erikas Bärenwerkstatt: jeweils Mittwoch- und Samstagnachmittag
ab 13.30 - 16.30 Uhr
Erika Ressl vom "bärigen Stübchen" in Herisau verlegt ihre Bärenwerkstatt zu uns. Kinder ab 3 Jahren und Erwachsene kreieren unter Anleitung eigene kleine Stoff-Bärli. Material steht zur Verfügung, Eine Anmeldung ist nicht nötig.
Es gilt der Museumseintritt.
(Von Sonntag 23.12.2018 bis 04.01.2019 ist die Bärenwerkstatt geschlossen)
Samstag, 22. Dezember 2018, 13.30 Uhr und
Samstag, 23. März 2019, ab 13.30 Uhr
Das Dschungelbuch !!!
Wir zeigen in unserem Heimkino einen Klassiker des Animationsfilms: "Das Dschungelbuch" (deutsche Fassung, keine Altersbeschränkung)
Die Plätze sind limitiert, telefonische Reservation wird empfohlen
Eintritt Museum plus Film: Kinder bis 15 Jahre CHF 5.00, Erwachsene CHF 7.00