Trachten

Trachten sind Blickfänge. Wer eine Tracht trägt, wird gesehen. Trachten bestehen aus hochwertigen Materialien, sind reich verziert und aufwändig hergestellt, insbesondere die Sonntagstrachten.
Die Appenzeller und Toggenburger Festtagstracht der Sennen mit den gelben Hosen und dem rotem Brusttuch (Weste) ist wohl die berühmteste der Schweiz. Dazu gehören zudem ein weisses «Chüelihemd», beschlagene Hosenträger, der «Fetzen» (Tuch um den Hosenbund), Uhrenkette, «Ohreschuefe», weisse Strümpfe mit Beinriemen, ein mit Blumen verzierter Filzhut und das «Lindauerli» (Tabakpfeife). 

Die Festtagstracht tragen die Sennen an besonderen Tagen wie der Alpfahrt. Für die weniger festlichen Tage ist die braune «Ladehose» vorgesehen.
Die Festtagstracht der Ausserrhoderinnen hat eine andere Geschichte. Aufgrund der Industrialisierung und der Fabrikarbeit trugen die Frauen hier im 19. Jahrhundert kaum noch die Tracht. In den 1920ern beauftragte der Heimatschutz den Herisauer Künstler Paul Tanner, eine neue Sonntagstracht für die Frauen zu entwerfen. Sie bestand aus fünf Farben, einem gestreiften Rock, seidenem Mieder, weisser Bluse, einer Schürze aus Taft und dem «Fichu», einem Dreieckstuch.