16. Juni 2022 bis 12. Februar 2023 

«Geschnitztes Appenzeller Brauchtum»

Die Holzschnitzerei gehört neben der Bauernmalerei zu den bedeutenden künstlerischen Traditionen der bäuerlichen Kultur im Appenzellerland und im Toggenburg. Allerdings ist die Schnitzerei nicht annähernd so bekannt wie die Tafelmalerei. Zu Unrecht, wie die Ausstellung «Geschnitztes Brauchtum aus dem Appenzellerland» veranschaulicht. 

Im Zentrum steht die grösste Ostschweizer Privatsammlung mit Senntümern (Alpaufzügen) bekannter Schnitzer und einer Schnitzerin aus der Mitte des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Die Schnitzenden sind oder waren alle selber in der Landwirtschaft tätig und sind Autodidakten. Ihr Hauptthema ist der Alpaufzug als Höhepunkt im bäuerlichen Jahresablauf: der festliche, ritualisierte Zug der Hirten mit ihren Tieren vom Winterstall auf die Alp. 


Die Kunst der Senntumsschnitzerei besteht darin, das traditionelle «Öberefahre» möglichst lebendig ins Holz zu bringen. Oft abends am Küchen- oder Stubentisch sitzend, fertigen kräftige, von der bäuerlichen Arbeit gezeichnete Hände aus Holzrohlingen filigrane Figuren, die zum Schluss noch bemalt werden: Kühe, Geissen, Schweine und den «Bläss» (Sennenhund), Ziegenbub und -mädchen, die Sennen, den Stierführer und den Bauern und vielleicht gar noch den «Ledi» (pferdegezogener Materialwagen) sowie den Sauwagen. Das Motiv ist stets dasselbe, aber jeder und jede Schnitzende hat einen eigenen Stil.

Einen weiteren Schwerpunkt der Privatsammlung bilden die Art-Brut-Arbeiten des Herisauers Jakob Müller (1922–2005). Er schnitzte nicht nur Senntümer, sondern auch Szenen des lebendigen Appenzeller Brauchtums wie die Landsgemeinde oder die Silvesterkläuse mitsamt ihren prächtigen Hauben.

Begleitprogramm

SchnitzerInnen in der Museumswerkstatt

Verschiedene Appenzeller SchnitzerInnen bringen ihre aktuellen Schnitzarbeiten ins Museum und geben Einblick in ihr Schaffen.

Ab September bis Dezember 2022 jeden ersten und dritten Samstag im Monat, von 13.30 - 16.30 Uhr

  • 03.09. / Reini Krüsi, Stein
  • 17.09. / Emmi Meier, Hundwil
  • 01.10. / Emmi Meier, Hundwil
  • 15.10. / Reini Krüsi, Stein
  • 05.11. / Markus Koller, Herisau
  • 19.11. / Markus Koller, Herisau
  • 03.12. / Sämi Frick, Urnäsch
  • 17.12. / Sämi Frick, Urnäsch

Medienbeiträge

ostschweizerinnen.ch / 01.07.2022
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Vernissage

Donnerstag, 16. Juni, um 18.30 Uhr

Begrüssung

Charles Lehmann, Präsident Appenzeller Volkskunde-Museum

Grusswort der Regierung

Alfred Stricker, Regierungsrat, Vorsteher Departement Bildung und Kultur

Einführung in die Ausstellung

Nathalie Büsser, Geschäftsleitung Kuratorium

Hans-Rudolf Merz
mit einer Würdigung von Alfred Stricker

Musik

Hans Sturzeneger, Hackbrett, und Buebechörli Stein

anschliessend Apéro

 

Die Vernissage und die Produktion des Flyers wurde unterstützt von der
DR. FRED STYGER STIFTUNG für Kultur, Bildung und Wissenschaft.

Vernissage:

Sonntag, 16. Juni 2022, 18.30 Uhr

Finissage:

Freitag, 12. Februar 2023

Finanzielle Unterstützung

● Kulturförderung Appenzell Ausserrhoden
● Bertold-Suhner-Stiftung
● Dr. Fred Styger Stiftung
● Friedrich und Anita Frey-Bücheler-Stiftung
● HUBER+SUHNER Stiftung
● Johannes und Hanna, Baumann-Stiftung
● Johannes Waldburger-Stiftung
● Metrohm Stiftung
● Steinegg Stiftung
● Susanne und Martin Knechtli-Kradolfer-Stiftung

Flyer zur Ausstellung