Gegenwart

Im 20. Jahrhundert und besonders nach der «Entdeckung» der Volkskunst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Appenzeller Bauernmalerei vollends populär. Die heute noch tätigen Bauernmaler malen seither wohl mehr für bürgerliche Stuben und Galerien als für eine bäuerliche Klientel.

Zwei hauptsächliche Entwicklungen sind festzustellen: Einerseits malen viele Hobbymaler und -malerinnen im Stil der Senntumsmalerei. Insofern ist diese Kunst wirklich volkstümlich und zu einem Teil des «populären Gestaltens» geworden. Anderseits malen einige Maler noch immer auch für eine bäuerliche Kundschaft. Vor allem die «Eimerbödeli» sind bei sennischen Bauern nach wie vor begehrt

Originelle und eigenständige Interpretationen des sennischen Themas und der Senntumsmalerei finden sich heute eher bei den sogenannten «Bäuerlichen Naiven». Zu ihnen gehören Fritz Frischknecht (1893–1983), Josef Brunner (1916–1984), Josef Oertle (1915–2003), Franz Wild (1883–1978) und etwa Konrad Zülle (1918–1988). Im Toggenburg ist Niklaus Wenk (1913) mit einer eigenständigen Interpretation hervorzuheben.